Detail

Pflanzenstand in Tettnang (Stand: 30.06.2021)

Nach einem kühlen und nassen Mai, kam der Juni warm – teilweise heiß – und oftmals gewittrig daher. Im Tettnanger Gebiet war daher auch Hagel punktuell zu verzeichnen, welcher manche Bestände mit vielen Kopfabschlägen und somit mit starken Schäden hinterließ. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 19,3 °C lag diese um 3,0 °C über dem langjährigen Mittel. Die Niederschläge belaufen sich auf 145,6 mm, gemessen bis zum 30. Juni an der Station Obereisenbach. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ist das ein leichtes Plus von rund 20 mm. Die warme und feuchte Witterung half den Beständen sich wüchsig zu zeigen und der Großteil überschritt die ¾ Gerüsthöhe. In vielen Hopfengärten war auch schon ein Überwerfen zu beobachten.

Der erste Hagelschlag ereignete sich am 08.06. und betraf geschätzte 40 ha im südlichen Teil des Tettnanger Anbaugebietes. Das zweite Mal hagelte es am 29.06. auf einer ebenfalls geschätzten, dreistelligen Fläche im nördlichen Gebietsteil, v.a. in den Gemeinden Neukirch, Wildpoltsweiler sowie Tannau.

Nach wie vor sind manche Zuchtsortenbestände im Vergleich zu anderen Jahren im Wachstum leicht rückständig, was aber durch das noch anhaltende Wachstum kompensiert werden kann. Die Bestände standen auch noch nach Monatsende in vollem Wachstum und keine Blüten waren bis dato zu sehen. Mit der ersten, trockenen Witterung war ein erstes Anackern der Bifänge gleich zu Monatsbeginn möglich und wurde vielerorts bei erstmaliger Gelegenheit genutzt und durchgeführt. Das zweite Anackern ist ebenfalls schon erfolgt oder noch in vollem Gange. Auch das Entlauben des unteren Rebenbereiches bei Zuchtsorten, ob manuell oder chemisch, fand oftmals bereits statt.

In vielen Beständen galt es auch im Juni noch der Peronospora-Primärinfektion nachzugehen. Gegen Sekundärinfektion wurde ein Warnaufruf in KW 23 ausgesprochen. Das Sporenaufkommen war aber im Großen und Ganzen verhalten. Dank der Kühle und Nässe im Mai, spielte die Hopfenblattlaus bis Ende Juni keine größere Rolle in Tettnang. Der Bekämpfungsrichtwert war meist noch nicht erreicht, was eine „Lausung“ bis dato nicht dringend notwendig machte. In Süd- und Sonnenlagen konnte im unteren Blattbereich erste Spinnennester ausgemacht werden.

 

Text: Max Weber, LTZ und Teresa Locher, HPV Tettnang