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Pflanzenstand in Tettnang (Stand: 27.07.2022)

Zwar regnete es in der zweiten Junihälfte auch immer wieder etwas, aber aufgrund der durchweg sehr warmen Temperaturen, reichten die Niederschläge von 36,4 mm/m², gemessen an der Messstelle in Obereisenbach, nicht aus, um eine gute und ausreichende Bodenfeuchtigkeit bis in tiefere Schichten zu generieren. Auch nach den zwei größeren Niederschlägen gleich zu Julibeginn mit gesamt 50,0 mm/m², die aber lokal sehr unterschiedlichen ausfielen, war der Boden nach kurzer Zeit wieder komplett ausgetrocknet. Gepaart mit den zum Teil hohen Rekord-Temperaturen standen die Hopfen unter starkem Stress. Acht Hitzetage sammelten sich allein in der zweiten Julihälfte, wo von ein Tag die 35 °C-Marke knackte. Aufgrund der langanhaltenden Trocken- und Hitzeperiode ohne Unterbrechungsphasen stellten bestimmte Sorten, vor allem die Landsorten, bereits gegen Ende Juni, Zuchtsorten spätestens gegen Mitte Juli, ihr Längenwachstum komplett ein. Die Ausdoldung war daher im Juli im vollen Gange. Nach einer zweiwöchigen Regenpause, konnten gegen Ende Juli noch kleinere Regenfälle von insgesamt 21,5 mm/m² mit lokalen Schwankungen verzeichnet werden.

Die Bestände sehen zum Teil sehr unterschiedlich aus. Manche Hopfenbestände konnten nicht die volle Gerüsthöhe erreichen, sind „spitzig“ und gingen nach der Fronleichnams-Hitze in die Blüte über. Auch die Seitenarmausbildung war zum Teil gering. Alle Bodenbearbeitung konnten final abgeschlossen werden. Die Hopfengärten waren durchweg gut befahrbar, weshalb auch bisherige Pflanzenschutzmaßnahmen ohne Probleme durchgeführt werden konnten.

Vorwiegend herrschte im Juli, begünstigt durch die Witterung, kein hoher Peronospora- oder Blattlausdruck mehr. Aufgrund des hohen Nebenwirkungsgrades der Moventoanwendung auf die Spinnmilbe hielt sich auch im Juli trotz günstigen Konditionen der Befall in Grenzen. Vereinzelt wurden aber bereits Akarizidbehandlungen nachgelegt. Teilweise trat der Erdfloh mit der Sommergeneration zum Vorschein und verursachte erste Schäden an den Dolden.

Nach aktuellem Stand ist nach wie vor im Vergleich zu den Vorjahren von einer früheren Ernte auszugehen.