Detail

Pflanzenstand in Tettnang (Stand: 31.05.2021)

In Tettnang konnten die Zuchtsorten noch im April ausgekreiselt werden. Bei den Landsorten waren bis Mitte Mai diverse Bestände auszukreiseln oder mit der Hacke händisch zu bearbeiten. Hopfen an wüchsigen Standorten oder stark treibender Junghopfen konnte zum Teil noch in den letzten Apriltagen an den Draht angeleitet werden. Die meisten Zuchtsortenbestände haben jedoch erst in der ersten und zweiten Maiwoche das Wachstumsstadium zum Anleiten erreicht. Die wärmeren Temperaturen am zweiten Maiwochenende ließen auch die später geschnittenen Landsorten wachsen.

Die Witterung im Mai zeichnete sich durch rekordverdächtige Niederschlagsmengen (232,2 mm/m²), viel Wind und meist kühlen Temperaturen aus. Dadurch, dass auch nachts die Temperaturen einstellig geblieben sind und viel Regen fiel, konnten sich die Böden in den Hopfengärten nur geringfügig erwärmen. Ein Grund, der zur Folge hatte, dass die Bestände nur langsam wuchsen. Das Anleiten bei den Zuchtsorten wurde um den 20. Mai im Anbaugebiet abgeschlossen. Auch bei den Landsorten endete das Anleiten mit Ende des Monats. Es ist zu beobachten, dass die kühlen Temperaturen mehr Einfluss auf die Entwicklung und die Wachstumsgeschwindigkeit bestimmter Zuchtsorten wie der Perle als der, der Landsorten hatte.

Das Nachleiten der Hopfen ist in vollem Gange und dient als Vorbereitung für das Anackern. Auf schnell abtrocknenden Standorten wurde somit auch mit dem Anackern der Bifänge begonnen.

Trotz nasser Witterung und Covid19 konnte Dank der reibungslosen Einreise der Saisonarbeitskräfte das Anleiten fortlaufend, termingerecht aber nach wie vor im Vergleich zu den Vorjahren, deutlich zeitversetzt durchgeführt werden. Daher werden nun wärmere Temperaturen benötigt, um das Wachstumsdefizit aufzuholen. Stand heute ist noch immer noch von einem „späten“ Hopfenjahr auszugehen.

Der Peronospora-Druck hielt sich im Mai, im Tettnanger Gebiet in Grenzen. Sporenflug war kaum, bis gar nicht festzustellen. Es galt die Primärinfektion zu bekämpfen.

Da ein zügiges Davonwachsen der Bestände nicht gegeben war, führte der Erdfloh teilweise zu Lochfraß. Dies war vor allem in spät geschnittenen Gärten vorzufinden. Ende Mai konnte vereinzelt der Zuflug von Blattläusen, besonders schwarzer Bohnenlaus, gesichtet werden.